Mit Stipendium promovieren:
Was Sie im Vorfeld abklären sollten
Stipendien können eine wertvolle Unterstützung während der Promotion sein. Ihr großer Vorteil: Sie müssen nicht zurückgezahlt werden.
Die Bandbreite von Stipendien ist groß und die Bewerbung darauf mit einem hohen Aufwand verbunden. Deshalb ist es sinnvoll, sich bereits vorab damit auseinanderzusetzen, bei wem und worum man sich konkret bewerben möchte.
Folgende Punkte sollten Sie vor einer Bewerbung auf ein Stipendium bedenken:
- Wie sieht die Förderung konkret aus?
Es gibt große Unterschiede bei der genauen Höhe des Stipendiums: Vollstipendien sichern den Lebensunterhalt und betragen in der Regel zwischen 1.300 und 2.000 Euro netto pro Monat. Gesonderte Zuschläge für eigene Kinder sind möglich. Derartige Stipendien bieten die Möglichkeit, sich ganz auf die Promotion konzentrieren zu können.
Zu beachten ist jedoch, dass sich Stipendiat:innen selbst krankenversichern müssen und diese Zeiten auch nicht rentenwirksam sind.
Andere Stipendien dienen speziellen Zwecken, zum Beispiel als Sachbeihilfen, Zuschüssen zu Forschungsreisen und für Konferenzteilnahmen oder Druckkostenzuschüssen für die Veröffentlichung.
Bei allen Organisationen erhalten die Stipendiat:innen neben dem eigentlichen Stipendium auch eine ideelle Förderung durch Netzwerken, Mentoring und zusätzlichen Veranstaltungen. In etlichen Fällen wird jedoch auch erwartet, dass sich die Stipendiat:innen im Gegenzug in die Stiftungsarbeit einbringen, was wiederum Zeit und Energie kostet. - Laufzeit
Die Laufzeit von Vollstipendien beträgt meist 1-2 Jahre, oft kann um ein drittes Jahr verlängert werden. Dennoch reicht diese Zeit in vielen Fällen nicht aus, um die Promotion vollständig abzuschließen. Nach dem Auslaufen des Stipendiums ist also eine andere Finanzierungsquelle nötig. Es gibt auch Abschlusstipendien für die letzten sechs bis neun Monate der Promotionszeit. - Organisation
Viele Stipendiengeber haben einen bestimmten Fokus, beispielsweise politisch oder religiös.
Hier lohnt es sich, genau zu überlegen, welches Förderwerk am besten passt. Gibt es eine weltanschauliche Nähe zu einem bestimmten Werk?
Habe ich ehrenamtliche Erfahrungen oder Punkte in meiner Biografie, die zu einem der Werke passen könnten? Das kann die Chancen auf eine erfolgreiche Bewerbung deutlich erhöhen.
- Bewerbungsprozess
Der Auswahlprozess ist bei allen Organisationen aufwändig und zeitintensiv. Oft wartet man monatelang darauf, Informationen darüber zu erhalten, wie es weitergeht.
Diese Ungewissheit muss man aushalten können. Bis zum Beginn des Stipendiums ist deshalb eine andere Finanzierungsquelle notwendig.
Aufgrund des aufwändigen Bewerbungsprozesses bekommt die Überlegung, welche Organisation infrage kommt, noch mehr Gewicht.
Bewirbt man sich bei mehreren Förderwerken, muss dies in den Bewerbungen angegeben werden, was die Chancen auf eine Zusage eventuell schmälert.
Ein Promotionsstipendium kann eine große Chance sein – wenn es gut zur eigenen Situation passt. Wer sich frühzeitig informiert und gezielt bewirbt, erhöht die Erfolgschancen erheblich.
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Bild: Pixabay/moerschy